Solingen soll „Smart City“ werden.
Stand 09.2018
am 11. September 2018
Liebe Solingerinnen und Solinger,
vor kurzem ist die Internetsuchmaschine Google zwanzig Jahre alt geworden und in den Zeitungen gab es dazu eine Reihe pro-und-contra-Diskussionen. Zum Beispiel fragte sich die Frankfurter Rundschau, ob es denn wirklich so großartig ist, dass wir heute über das Smartphone das gesamte Weltwissen ständig abrufen können. Oder waren die Zeiten besser, als man noch selbst was wissen musste? Schadet uns das viele „googlen" am Ende eher als das es uns nützt? Geben wir das Selbstdenken auf?
1998 war Google eine Garagenfirma wie aus dem Bilderbuch, ein Startup-Unternehmen von zwei jungen, begabten Tüftlern. Inzwischen steht der Name Google für einen milliardenschweren Konzern, der selbstfahrende Autos entwickelt, in Bio-Technologie investiert und Smart Phones verkauft, die mit dem Betriebssystem android funktionieren. Und die den Aufenthaltsort ihres Besitzers beständig an die Firma Google weiterfunken können. Denn auch dafür steht google heute: Für das Misstrauen gegenüber einer unheimlichen „Datenkrake", die ständig wer-weiß-welche-Informationen über uns sammelt und auswertet.
IT-Schmiede Zolitron nimmt die Glückwünsche
zum ersten Platz entgegen.
Wie immer im Leben gibt es nicht nur Schwarz oder Weiß, die Wahrheit über google liegt irgendwo dazwischen. Aber eines ist sicher: Der Geist der Digitalisierung aller Lebensbereiche - und auch dafür kann google stehen - ist aus der Flasche und er lässt sich nicht wieder hineinstopfen.
Aber wir können das Beste daraus machen und wir sollten das mit Enthusiasmus und Hoffnung tun: Natürlich ist es großartig, dass wir das Weltwissen via smartphone ständig bei uns tragen!
Das Selbstdenken müssen wir deshalb nicht einstellen. Im Gegenteil: Lasst uns die Chancen der neuen industriellen Revolution nutzen, für uns und für die Verbesserung der Welt, in der wir leben! Überlassen wir die Digitalisierung nicht allein den profitorientierten Konzernen. Die Fragen unserer Zeit wie Klimawandel, Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, Verkehrsinfarkt der Städte, soziale Verwerfungen - all diese Fragen brauchen intelligente Antworten; und das werden eben auch digitale, „smarte" Antworten sein.
Und es müssen kommunale Antworten sein!. Die Zukunft gehört den „smart cities", den Städten, die die Digitalisierung aller Lebensbereiche aktiv nutzen, um Mehrwerte zu schaffen, nämlich:
- Sozialen Nutzen für ihre Bürgerinnen und Bürger
- Wirtschaftliche Vorteile für die örtliche Wirtschaft
- Sinnvolleren Umgang mit Ressourcen für eine nachhaltigere Lebensweise, die die Welt auch für unsere Enkelinnen und Enkel noch lebenswert macht.
Aber womit fangen wir an? Was können wir in Solingen bewegen? Wer hat die smarten Ideen? Und wer kann sie umsetzen?
in die Fahrzeughalle des Verkehrsbetriebs
Erste Antworten auf diese Fragen hat uns der „Smart City Pitch"gebracht, der unter meiner Schirmherrschaft am Dienstag, 11. September in der Fahrzeughalle des Verkehrsbetriebes der Stadtwerke Solingen stattgefunden hat..
„Smart City Solingen Pitch" - das war ein Wettbewerb als eine Art Powerdating für junge Start-Up-Unternehmen. Sie hatten zehn Minuten Zeit, ihren Ansatz, die Smart City Solingen weiterzubringen, Fachleuten und potenziellen Geldgebern, Abnehmern und Umsetzern vorzustellen.
Sechs Startups hatten jeweils zehn Minuten Zeit, ihre Lösungen und Vorschläge einer Jury und dem hundertköpfigen Solinger Publikum vorzustellen: Da ging es um intelligente Sensoren zur Messung der Luftreinheit, Kamerasysteme, die via Smartphone Autofahrenden den Weg zu freien Parkplätzen in der Stadt weisen können oder praktische Apps, die uns helfen, den Alltag leichter zu meistern.
Andreas Schwarberg (Stadtwerke Solingen),
Frank Balkenhol (Wirtschaftsförderung)
(von links)
Das Start-Up, das am meisten überzeugte, war die Firma Zolitron aus Bochum. Sie hat einen Allzweck-Sensor entwickelt, der z.B. am Geräusch des eingeworfenen Altglases erkennt, ob ein Glascontainer voll ist und daraufhin ein Signal sendet. Aber das ist nur ein Einsatzgebiet des wartungsfreien Sensors, der seine Energie aus dem Sonnenlicht zieht, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ein tolles Ding!.Herzlichen Glückwunsch an Zolitron und die anderen fünf Start-Ups, die ebenfalls spannende Ideen präsentiert haben.
Zolitron erhält nicht nur das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro: Die Veranstalter Stadt-Sparkasse Solingen, Stadtwerke Solingen und Klingenstadt, bzw. Wirtschaftsförderung werden nun das Gespräch mit Zolitron suchen, um über Einsatzmöglichkeiten zu reden.
Die Zukunft hat schon begonnen. Wir in Solingen sind dabei. Und wir dürfen gespannt sein!
Es grüßt herzlich
Euer und Ihr
Tim-O. Kurzbach
Oberbürgermeister
Weiterführende Informationen
- Der Link zur Webseite des Wettbewerbs
Demnächst mit den Ergebnissen und einem Video